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Gottesraum

Beim Filmabend lausche ich den Worten einer Frau, die einen Brief schreibt. Halblaut murmelt sie die Sätze, die sie zu Papier bringt. Sie schreibt an ihren Geliebten, Worte voll Wärme. Je länger ich zuhöre, desto mehr vernehme ich ihren ganz eigenen Ton. Wenn ein Mensch diesen Ton gefunden hat, ist es ein großes Glück. Er ist sich nahe, ganz gleich was er schreibt, wie die Frau im Film.

 

Ich ahne die Lust und erinnere eigene Momente, in denen ich dies spürte. Es gibt Texte, die ich schrieb, da bin ich zuhause. Wenn ich sie erneut lese, am liebsten laut, dann öffnet sich ein Raum und eine Weite. Darin ertaste ich dunkel Gott.

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