Das neue Buch von Lisa Oesterheld ist eine Freude! 

Eine „Hymne ans Leben“ tut gut in dieser Zeit, in der mir oft eher Depression, Verzweiflung und Resignation entgegenkommen – in Gesellschaft, vor allem aber auch in der Kirche. All dieses wird nicht ausgeblendet - sondern: Bilder und Erfahrungen von Wachsen, Hoffen, Genießen, Leben stellen sich daneben. Es ist keine triumphale Hymne. Vielmehr bezieht sie ihre Kraft aus liebevollen Beobachtungen des Alltäglichen, das dabei gar nicht alltäglich bleibt.

Und Lisa Oesterheld ver-kehrt mit ihrer Hymne die Blickrichtung: Wenn heute oft (zu) viele Worte sind, öffnet die Stille „eine Tür zum Du“ (Stille, Seite 12). Die Situation von Trauernden findet Eingang in das Kapitel „Werden“ (Hinterbliebene, Seite 15).

Wenn ich in diese Hymne einstimme, führt mich vermeintlich Kleines den Weg nach innen und lehrt mich das große Geschenk des Lebens. Dazu passend endet Lisa Oesterhelds Hymne mit dem Kapitel „verborgener Glanz“, in dem Kinderaugen und Senior*innenstimmen zu Erkenntniswegen werden. Zur Erkenntnis auch eines Gottes, der im Kleinen so nah ist „als wärest du in mir / und ich in dir, / herzhautnah.“ (inwendig, Seite 85)                             

(Hubert/2019)