Schnurstracks entscheide ich mich zu einem Gang in den Park. Ich ziehe die Wanderschuhe an, an denen noch Erdklümpchen kleben. Das graue Wetter ignoriere ich. Nach ein paar Metern wird mir leichter zumute. Nicht nur meine Füße, Beine, Arme bewegen sich- auch mein Inneres.
Diese Erinnerung aufzuschreiben ist wie ein Blick in die Schatzkiste meines Lebens: wertvolle Begegnungen sind darin, wunderbare Menschen, die ein Geschenk sind, das weiter wirkt. Sie erfüllen mich mit Dankbarkeit.
Es lohnt sich, immer mal wieder in die eigene Schatzkiste zu schauen.
Schreibend heben wir die Schätze ans Licht.
Nacht. Das Traumland öffnet die Pforten. Erinnerung und Fiktion fließen ineinander. Müdigkeit hebelt die Kontrollmechamnismen aus.
Alles ist anders. Die Sätze entstehen, mehr als das ich sie mache. Jede Tageszeit hat ihre eigene Qualität. Es tut mir gut, damit zu spielen und auszuloten, was hilfreich ist. "Die Schwärze der Nacht ist durchsternt."
Viel Kraft kostet die Hetzerei. Schritt für Schritt gelingen die Dinge leichter, der Kopf wird freier und das Herz kommt mit. Die Tempi von Herz und Kopf und Hand oder Fuß kommen in Einklang.
Höchste Lebendigkeit vollzieht sich, höchste Präsenz!
Wenn du es auch erfahren willst, suche einen ruhigen Platz auf und nimm dein Schreibzeug. Dann beginne mit dem, wo du gerade bist. "Heute"...
Die Intuition, diese leise Stimme Gottes in dir, meldete sich beharrlich. Sie war bereit, dir ab jetzt den Weg zu weisen, deinen Weg. Dabei hat sie dein Tempo und deine Eigenart berücksichtigt. Passgenau.
Sie ist seitdem deine Verbündete, deine Lehrerin Schritt für Schritt. Wenn du auf sie hörst, bleibt sie an deiner Seite.
Auch heute ist die Kraft des Wortes ungebrochen.
Manchmal fallen uns Worte zu. In einer Krise z.B. das Wort "Hab Mut!" oder ein Name wie Jeshuah= Gott rettet, Gott heilt oder das Wort "Lächeln", das uns Leichtigkeit lehrt. Es kann auch ein Psalmvers sein. Das wussten schon die Wüstenväter.
Vor mir liegt mein Schreibheft und der Bleistift. Ich spüre den Atem in mir und die Füße auf dem Holzboden. Ruhe durchströmt mich. Pläne habe ich jetzt nicht. Ein tiefes Vertauen in die innere Gottesquelle beseelt mich.
Wie in der täglichen Meditation richte ich mich aus auf das Geheimnis Gottes.
Beim Filmabend lausche ich den Worten einer Frau, die einen Brief schreibt. Halblaut murmelt sie die Sätze, die sie zu Papier bringt. Sie schreibt an ihren Geliebten, Worte voll Wärme. Je länger ich zuhöre, desto mehr vernehme ich ihren ganz eigenen Ton. Wenn ein Mensch diesen Ton gefunden hat, ist es ein großes Glück.
Auch Situationen, wie die Corona Pandemie stellen uns vor Situationen, wo Verbindungen neu gestaltet werden müssen. Dabei fällt mir die Kraft des Wortes auf!