Fortan gehe ich mit Freude im Alltag die kleinen Wege bewusst: in den Keller, ins Obergeschoss, zum Bäcker, zum Briefkasten. Viele kleine Meditationszeiten ergeben sich, in denen ich "in mich gehe". So einfach kann Meditation im Alltag sein! Sie lehrt mich auch im übertragenen Sinne, einen Schritt nach dem anderen zu machen. So entgehe ich der Versuchung, alles auf einmal zu tun und werde mit Ruhe und Gegenwärtigkeit beschenkt- einer Quelle der Freude.
Der Faden wartet darauf, weitergewebt zu werden. Heute. Jenseits der Verirrungen und Krusten. Freundschaften wollen geknüpft werden. Arme warten auf unser Teilen des Reichtums, Kranke und Einsame auf unseren Besuch. Kommt, lasst uns gehen und horchen. Die Gottesquelle sprudelt.
Eine Frage beschäftigt mich seit Tagen. Ich möchte sie beantworten und spüre zugleich, dass die Zeit noch nicht reif ist. Die Bewegungen meiner Seele gehen auf und ab. Es ist wie auf einem Boot bei Wellengang.
Diese Erinnerung aufzuschreiben ist wie ein Blick in die Schatzkiste meines Lebens: wertvolle Begegnungen sind darin, wunderbare Menschen, die ein Geschenk sind, das weiter wirkt. Sie erfüllen mich mit Dankbarkeit.
Es lohnt sich, immer mal wieder in die eigene Schatzkiste zu schauen.
Schreibend heben wir die Schätze ans Licht.
Die Geste des Segnens ist weit. Sie kennt keine Grenzen. Wir rufen den Segen herab auf den Menschen vor uns, wie an die in der Ferne. Der Zuspruch im Segnen, das "bene dicere" (Gutes sagen) hat große Kraft. Als würde der Himmel sein Bestes ausschütten über uns - Kraft und Schutz.
Auch Situationen, wie die Corona Pandemie stellen uns vor Situationen, wo Verbindungen neu gestaltet werden müssen. Dabei fällt mir die Kraft des Wortes auf!
Manches Kostbare will gehütet werden. Anderes ist gut mitzuteilen. Wir sind frei, das zu entscheiden. In der Stille spüren wir, welchen Eindrücken und Mitteilungen wir uns aussetzen möchten und welchen nicht. Kompass ist das Gespür, was uns auf lange Sicht mehr von den anderen, uns selbst weg bringt oder näher bringt.
Das Leben buchstabiert sich neu. Wir loten aus, was wichtig ist. Vieles wird so nachrangig! Die Gewichte werden neu justiert. Das ist eine Chance! Wir spüren neu, was Bedeutung hat. Lernen die Zerbrechlichkeit des Lebens neu kennen wie auch die Schönheit.
War es eine ähnliche Erfahrung von der Jesaja seinem Volk im Exil sprach?als er sagte: Nun im Stillhalten und Umkehr findet ihr Kraft.